Solidarität

Ich bin fest davon überzeugt, dass eine Familie gemeinsam umso kräftiger wird, je mehr sie „zusammenhält“. Je solidarischer sie also ihren jeweiligen Mitgliedern gegenüber ist. Dies gilt für Familien genauso wie für die Gesellschaft selbst.

Man kann dies besonders an verfolgten Minderheiten bewiesen sehen. Niemals hätten beisipielsweise Juden sich über die Jahrhunderte so erfolgreich behaupten und schließlich sogar einen eigenen Staat unter widrigsten Umständen gründen können, wenn die Solidarität unter ihnen nicht deutlich ausgeprägter gewesen wäre als unter der Normalbevölkerung.

Ein verstörender Anblick

Abhängige vergessen schon mal, die Hose wieder hoch zu ziehen. Wie sollen Kinder da Selbstachtung lernen?

Aber Suchtfamilien? Hier wird Solidarität ad absurdum geführt: Kinder kämpfen um ihre Eltern, erhalten dafür immer wieder gebrochene Versprechungen zurück – alleine das ist schon ein Grund für die jungen Geschöpfe, insgeheim an sich zu zweifeln: Bin ich es vielleicht gar nicht wert, dass die Eltern ihre Versprechen mir gegenüber gar nicht einhalten? Und erst, was Klassenkameraden erzählen, wie es bei ihnen zugeht – dann vergleichen die Kinder natürlich und müssen feststellen, dass bei ihnen (in der Familie) etwas ganz und gar nicht stimmt, und es drängt sich oft genug die Frage auf: Sind sie es vielleicht, die gar schuld sind? In der Regel dürfen sie auch nichts erzählen, was bei ihnen zu Hause so passiert – das wiederum verstärkt das Gefühl der Scham, obwohl jeder vernünftige Erwachsene sagen würde „das ist doch nicht eure Schuld“, und meint auch noch, das würde reichen…

Sehr oft genesen dann diese abhängigen und ziehen wieder die Aufmerksamkeit auf sich: Gut gemacht, bewundernswert und soweiter. Und wieder stehen die eigentlichen Opfer am Rand: die Kinder. Wiedergutmachung? Nun, kaum jemand konfrontiert sich selbst gerne mit seinen Taten, darum ist das Risiko der Verdrängung groß.

Zurück bleiben leider viel zu oft Vergessene in diesem Spiel: die Kinder. „Die sind ja noch jung und haben ihr ganzes Leben vor sich. Kann man schon verkraften, anderen geht es noch schlechter„. Tja, was meint ihr?

Ein Gedanke zu „Solidarität

  1. Kurt Ubner

    oh my god, würden amis sagen. Da rast einem das Herz wenn man sowas liest. Diese Leute sind sich nur selber wichtig. Das ist mir jetzt klar. Aber was machen? Kann man Kinder einfach so rausnehmen aus denn familien? Denn Eltern wegnehmen? Ist bestimmt nicht einfach vom Gesetz her oder?? Oder vielleicht jemand, der täglich hinschaut? So was wie einen Coach, nennt man glaub ich familiencoach. Aber weiß nicht. Jedenfalls muss was gemacht werden. Seh ich auch so. Schnell.
    LG Kuschele

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